Der Anfang
- 1946
Die erste Eintragung aus unserer Vereinschronik stammt von Albert Praster. Der 2. Weltkrieg war erst seit kurzem vorbei und seine Auswirkungen noch immer zu spüren. Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb beteiligten sich viele begeisterungfähige Menschen auch am Aufbau eines neuen kulturellen und sportlichen Lebens in den Gemeinden und Städten.
Die Gründungsmitglieder unseres Vereins Albert Praster, Karl Hohnecker, Vitus Paulus, Fritz Bader und Fritz Beck mussten zu Beginn mit vielfältigen Problemen fertig werden. Das größte Problem war dabei wohl die Beschaffung von Instrumenten, um noch weitere Spielerinnen und Spieler in die Handharmonikagruppe zu intergrieren. Doch trotz aller Widrigkeiten war die Spielgruppe bereits nach kurzer Zeit auf 14 Mitglieder angewachsen.
Die ersten Übungsabende fanden im Freien unten am Neckar statt, ehe die Gruppe beim erst neu gegründeten Kultur- und Sportverein (KSV) als Abteilung der Sparte Musik aufgenommen wurde und ein Klassenzimmer im Schulhaus als Übungsraum zugewiesen bekam.
Vereinsgründung
- 1947
Im Herbst 1947 stellte der Spielleiter Albert Praster beim KSV den Antrag auf Selbständigkeit der Handharmonikaspieler. Die Abteilung Handharmonika im Kultur- und Sportverein wurde gegründet. Als Sparten- und Spielleiter wurde Albert Praster gewählt, stellvertretender Spartenleiter und Kassier war ab sofort Fritz Beck.
- 1948
1948 konnte dann endlich der erste Dirigent Hans Joachim Nensberg gewonnen werden.
Ihr Können stellten die Handharmonikaspieler jetzt auf vielen Veranstaltungen des KSV und der anderen Abteilungen, wie bei den Turnern und dem Fußballverein unter Beweis. Die erste Winterfeier, zusammen mit den Abteilungen Schach und Tischtennis fand auch in diesem Jahr statt und die neu gegründete Tanzkapelle mit Helene und Martha Kurz, Fritz Beck, Egon Widmaier, Albert Praster und Arthur Sanwald war bei den Festen bald viel gefragt.
Die folgenden Zeit war geprägt von mehreren Dirigentenwechseln und wechselnden Übungsräumen. Doch die Musiker ließen sich davon nicht beeindrucken. Sie beteiligten sich an vielen Veranstaltung. Auch das 1. Wertungsspielen fiel in diese Zeit und obwohl die finanziellen Möglichkeiten des Vereins sehr begrenzt waren, konnte dennoch sowohl ein eigenes Schlagzeug, eine Baßorgel und unser Harmonika-Transparent angeschafft werden.
Die Ära "Adolf Dürr" beginnt
- 1955
Nach mehreren Dirigentenwechseln trat am 26.10.1955 Adolf Dürr das Dirigentenamt an. Mit ihm begann der Aufbau und die konstante Entwicklung verschiedener Orchester. Er war über 40 Jahre Dirigent des Vereins. In dieser Zeit erzielte das 1. Orchester große Erfolge bei Wertungsspielen, u. a. den 1. Platz mit dem Stück "Harlekinaden" mit der höchsten Note "hervorragend" beim Bezirkstreffen in Neckarsulm.
Aber auch mit dem Jugendorchester war er erfolgreich, z. B. beim Jugendmusikwettbewerb Baden-Württemberg, wo sich das Orchester unter seiner Leitung für den Landesentscheid qualifizierte und dort einen hervorragenden 3. Platz erspielte.
Bei seinem 40 jährigen Dirigentenjubiläum, das der Verein mit einem Konzert würdigte, erhielt er die höchste Auszeichnung des Deutschen Harmonika-Verbandes: die Rudolf-Würthner-Ehrenmedaille.
1995 erhielt er auf Veranlassung des Vereins und der Gemeinde Kirchheim das Bundesverdienstkreuz verliehen. Bei seiner Verabschiedung 1996 ernannte ihn der Verein zum Ehrendirigenten.
- 1962
Der Verein feierte sein 15jähriges Vereinsjubiläum mit einem rauschenden Fest in der vollbesetzten Turnhalle.
- 1965
Das 1. Orchester zeichnete einige Stücke für den Süddeutschen Rundfunk in der Villa Berg in Stuttgart auf, die dann in der Sendung "So singt´s und klingt´s im Land" zu hören waren. Das Orchester fuhr in den darauffolgenden Jahren noch einige weitere Male zu Rundfunkaufnahmen nach Stuttgart.
- 1966
In diesem Jahr stand die Gemeinde Kirchheim im Zeichen der Handharmonika. Die Abteilung war Ausrichter des 10. Bezirkstreffens des Bezirks "Unterer Neckar". 30 Vereine beteiligten sich. Bei den Solisten nahmen Hermann Schittenheilm und der Akkordeon-Vizeweltmeister von 1965, Jürgen Löchter, teil. Für die mustergültige Organisation und den reibungslosen Ablauf erhielt der Verein besondere Anerkennung. Auch 1969, 1982 und 2003 wurden die Bezirkstreffen in Kirchheim ausgetragen.
30jähriges Vereinsjubiläum
- 1977
- 1980
Der Verein ehrt seinen Dirigenten Adolf Dürr mit einem Konzert zu seinem 25jährigen Dirigentenjubiläum. Seine drei Akkordeon-Orchester aus Kirchheim, Bönnigheim und Horkheim musizieren gemeinsam.
- 1981
Sicher erinnern sich die Älteren noch an unseren buntgeschmückten Traktor, mit dem Karl Hohnecker durch die Straßen fuhr und zum Handharmonikafest am Neckar einlud. Auch bei Regen ließen wir uns die Festlaune nicht verderben und zogen einfach in die alte Turnhalle um. Das 1. Kirchheimer Straßenfest löste das Handharmonika-Sommerfest am Neckar ab. Unser gemütlicher Platz hinter der Kirche lockt jedes Jahr zahlreiche Besucher an.
Neuer Übungsraum
- 1988
Nachdem der Umbau und die Renovierung der "Alten Schule" zum Kultur- und Vereinszentrum abgeschlossen war, konnten wir unsere "eigenen" Räume beziehen. Der Umzug von der alten Turnhalle und dem Feuerwehrgerätehaus konnte durch die Mithilfe viele Spieler gut bewältigt werden. Nun hatten wir endlich einen Übungsraum, den wir nach Belieben nutzen durften.
- 1988
Das Hobby-Orchester wird ins Leben gerufen. Mehrere ehemalige Spielerinnen und Spieler unter der Leitung von Walter Joos machen ab jetzt wieder gemeinsam Musik.
Neugründung
- 1990
Die sieben Abteilungen des Kultur- und Sportvereins, Blasmusik, Handharmonika, Radsport, Schach, Schwerathletik, Tischtennis und Turnen müssen sich aus steuerlichen Gründen vom KSV trennen. Somit löst sich die Abteilung Handharmonika vom KSV und gründet den Akkordeon- und Harmonika-Verein Kirchheim a. N. e. V.
- 1996
- 1997
Das Jahr stand ganz im Zeichen des 50jährigen Vereinsjubiläums. Zur Erinnerung an das Jubiläumsjahr und für die Festschrift ließen wir uns fotografieren. Im Oktober fand ein Konzert mit den Solisten Professor Peter Gerter und seinem damaligen Schüler Harald Oeler statt. Im Dezember ließen wir bei der Winterfeier die letzten 50 Jahre in einer Show Revue passieren. Die Gründungsmitglieder und Ehrenvorstände Fritz Beck und Karl Hohnecker wuden vom Deutschen Harmonika Verband und vom AHV geehrt.
- 2000
In diesem Jahr beginnt der erste Rhythmik-Kurs und wir gehen eine Kooperation mit der Grund- und Hauptschule ein und bieten eine Musik-AG an der Grund- und Hauptschule an.
- 2001
Erhard Oeler gibt das Dirigentenamt ab. Neuer Dirigent wird Klaus Berger.
Seit diesem Jahr bieten wir auch Melodika-Unterricht an.
- 2005
Das 1. Hobby-Orgler-Treffen in Kirchheim findet statt.
- 2006
Zukünftig werden unsere Schlagzeugschüler in der Musikschule Roxx ausgebildet.
60 Jahre AHV
- 2007
Der Akkordeon- und Harmonika-Verein blickt auf über 60 Jahre zurück, in denen der Verein viel erlebt und bewältigt hat, in denen der Verein zusammengewachsen ist. Wir wünschen uns, dass sich auch in Zukunft immer wieder engagierte Menschen finden, die sich für die ehrenamtliche Arbeit in der Vorstandsschaft bereiterklären und viele Helfer da sind, ohne die ein Straßenfest oder eine Winterfeier nicht mehr stattfinden kann.
Wir wünschen uns auch in Zukunft viele interessierte Kinder und Jugendliche, die Freude am Musizieren haben und das Akkordeonspielen erlernen möchten, damit auch in den nächsten Jahren unser Verein ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens in Kirchheim bleibt.
Bei dieser Gelegenheit möchten wir uns bei den engagierten Vorstandsmitgliedern, den Spielerinnen und Spielern der Orchester, den Eltern unserer AHV-Kids und allen Helferinnen und Helfern für die geleistete Arbeit und die Unterstützung des Vereins ganz herzlich bedanken.